Q #3

Zuerst Danke für die überwältigende Reaktion auf diesen Blog. Jedes ermutigende Wort ist bei uns angekommen und wir sind gerührt, dass wir an euch zählen können. Viele haben das Einkaufen angeboten und Reden am Telefon war auch dabei. Zuerst erwarten wir heute einen Einkauf von der Oma und ein Versorgungspaket aus Gießen. Dort wohnt ein befreundetes Pärchen und sie sind richtig fürsorglich.  Als sie gehört haben, was passiert ist, haben gleich ein Paket mit frischem Ingwer und frischer Kurkuma verschickt. Und weil sie keine Zeit hatten zum Einkaufen, haben sie aus ihren Vorräten gepackt. Echt herzensgute Jungs. Ich werde über die “unpacking procedure” berichten.

Apropos Kurkuma – habe gehört, dass es gut für die Halsdesinfektion ist.  Und der Hals ist die Autobahn für die Eindringlingen, welche wir bekämpfen möchten. Ich bin durchaus offen für Experimente – also gestern vorm Schlafengehen habe ich einen halben Teelöffel von der Pulverkurkuma in den Hals gleiten lassen (das ist unmöglich, weil es ein Pulver ist).  Und so blieb das Pulver fast die ganze Nacht irgendwo dort, wo ich es nicht erwartet habe. Heute Morgen hatte ich eine Gelbsuchtzunge. Das Zeug färbt alles sehr zuverlässig. ABER – die ganze Nacht hatte ich keinen Husten und der Hals war schön feucht. Ich werde das Anwendungsverfahren noch verfeinern und wieder probieren.

Und weil die Kurkuma so magische Wirkung haben sollte, habe ich mir heute morgen kurzerhand ein Bananenbrot gemacht und mit Kurkuma bestreut. Dem Küchentuch hat offensichtlich auch geschmeckt:)

Das Bananenbrot mit der Pulverkurkuma.

Kurkuma färbt umweltfreundlich und permanent.

Heute ist auch sonst ein besonderer Tag. Ich lasse mich um 15:40 testen. Gestern habe ich über homeschooling berichtet (übrigens mit Maske) und ich möchte wissen, ob ich etwas an die Kids übertragen kann, wenn ich neben ihnen sitze. Ein Schüttelfrost Frost und spontaner “Halskratzhusten” habe ich die ganze Zeit – mit dem Test bekomme ich eine Handlungssicherheit.

Die Post kam pünktlich, wie angekündigt. Hier ist die angekündigte unpacking procedure in Bildern.

Schon auf der Verpackung sind nette Motive zu erkennen.

Die Goji Beeren habe eine Mindesthaltbarkeit bis 2025

Zartbitter – ob sie überlebt, bis Katrin ihr Geschmack bekommt?

Ingwer, Kurkuma und Walnüsse – coole Kombi.

Wie war mein Abstrich? Unspektakulär. Es wurde mit einem Stäbchen im Mund nach zwei geeigneten Stellen gesucht und einmal links und einmal rechts die Probe abgenommen – naja, besser – abgekratzt. Das alles beim offenem Fenster. Das Personal arbeitet in den gelbesackplastiktütenähnlichen Kleidern – eben höchste Sicherheit. Vorher gab’s noch die obligatorische Untersuchung inkl. das Abhören der Lunge. Auch bei offenem Fenster. Es war zwar nicht sooo kalt, aber meine Jackenkaputze habe auch bei dem nackigen Rücken nicht abgezogen. Ich frage mich, wie es das medizinische Personal den ganzen Tag in der Kälte aushält. Der einziger Lacher war, als ich statt der Gesundheitskarte meine EC Karte angeboten habe. Die Frage nach der Geheimnummer ließ ich unbeantwortet. Einmalig “wir halten Ihnen die Daumen” und ich war raus.

Heute hat sich das Gesundheitsamt gemeldet. In der Annahme, dass wir schon durch Mails auf den Anruf vorbereitet sind. Leider gab es in unseren Postfächern die angekündigten Mails nicht. Jetzt hatten wir aber keine gemeinsame Basis zum Reden. Auch nach mehrmaligen Online-Versuchen kam in unsere Mailboxen nichts. Der Vorgesetzte wurde befragt und wieder versucht. Nach langer Zeit kam bei Katrin tatsächlich eine email an. Nur – ohne Anhang. Und der sollte wichtig sein – zum Ausfüllen der täglichen Gesundheitsprotokollen. Ich habe mich schwarz geärgert, warum gerade ich das Telefon abnahm. Und weil ich ständig Katrin fragen musste “hastduschonetwasbekommen”, kam mir die rettende Idee “ich übergebe an meine Frau.” In dem Moment konnte ich richtig entspannen. Das Ende vom Lied war, dass wir unsere Gesundheitsnummern per Telefon diktiert bekamen und die aktuelle Daten online eingegeben haben.

Zwischendurch wollte ich dem Mann auf dem Gesundheitsamt vorschlagen, ob er uns die Daten auf ein Faxgerät legen kann. Erst zwei Stunden später kamen die gutgemeinten ichsendesienochmals Mails an.

Wie geht es der Kranken? Wie auf der Börse – volatil. Manchmal gut – und sie kann eine Stunde telefonieren – manchmal schlecht – dann ist jedes Wort eine Qual. Ergänzend kam dazu ein kompletter Ausfall vom Geruchs- und Geschmackssinn. Nicht, dass meine Kochkünste nicht geschätzt werden. Aber die Essenseinnahme gestaltet sich leider emotionslos. Das betrifft z. B. auch den Kaffee oder die Schokolade. Es sind keine Genussmittel mehr. Ein Glas heißes Wasser braun gefärbt hätte sein Dienst auch getan. Ihre heutige Frage aus der Dusche werde ich nicht so bald vergessen “Rieche ich jetzt gut?”