New York – 4. Tag

25.04.2025
Das Hotelfrühstück ist OK. Amerikanisch. Die Teller, Becher und Schüssel aus beschichteter Pappe und Plastik Gabel, Messer, Löffel dazu. Für mich gibt es ein frischer, guter Obstsalat und Haferbrei mit geraspelten Mandeln und Rosinen – dazu auch Mandelmilch und Kamillentee. Mehr brauche ich nicht. Es gibt noch viel mehr – und dazu 1.200 Hotelgäste, die in 3 Stunden abgefertigt werden müssen. Ein netter Wintergarten lädt uns zum Frühstücken ein. Weit weg von den Gerüchen der verbrannten Toasts und Bagels aus den zu hoch aufgedrehten Toaster. Aber – in dem anderen Hotel hatte wir kein Frühstück und das hier ist eine Verbesserung.

An der Rezeption möchte wir wissen, wie sind die Modalitäten mit dem Zimmerwechsel. „Gleich Koffer packen, in der Aufbewahrung abstellen und ab 15 Uhr können wir unser neues Zimmer beziehen.“ Als ich die Hälfte des Zimmertagespreises als Nachlass für nicht erbrachte Leistung verlange, wird der Hotelmanager gerufen und für ihn ist es kein Problem, dass wir im alten Zimmer so lange bleiben, bis wir wieder aus der Stadt kommen. Wir haben heute nämlich einen tollen Ausflug geplant. Mit der Fähre zum der Freiheitsstatur und zum Ellis Island, danach möchten wir zu MoMa – Museum of Modern Art.

Wir fahren ganz nach Süden zur Fähre. 9.30 ist eine christliche Zeit und trotzdem sind kaum Leute da. Wir entdecken einen schönen Pavillon „EisGlas“ (Glasvögelkarussel mit Musik und Lichteffekten), den ich später besuchen möchte und dann bleiben wir kurz bei einer Adlerstatue stehen, wo an die Toten New Yorker aus dem 2 Weltkrieg. Nach einer flughafenähnlichen Sicherheitskontrolle sind wir waffenfrei bereit für die Fahrt mit der Fähre. Der Blicke nach NY und auf die Liberty Statue vom Wasser aus sind faszinierend. Für die Kamera leider nicht einfach darstellbar. Was die Größedarstellung betrifft ist das menschliche Auge der Kamera überlegen. Trotzdem fotografieren alle auf dem Schiff. Wir leihen uns auf der Liberty Insel einen Audioguide und lassen uns berieseln bevor wir die Statue besuchen. Dort wird wieder ein Flughafencheck gemacht – sicher ist sicher – bis es 154 Stufen zu der ersten Aussichtsplattform hochgeht. Schöne, überfüllte Aussicht. In die Krone hoch hinaus haben wir keine Tickets mehr bekommen – einen Monat im Voraus ausverkauft. Ich habe nur einen Blick auf die Wendeltreppe erhascht.

Im Museum erfahren wir, dass das Innere an den Eiffelturm erinnert – aus einfachem Grund: weil das Innere auch Hr. Eiffel entworfen hat. Die Freiheitsstatue ist ein französisches Geschenk an die USA zu der 100 jährigen Feier der Unabhängigkeitserklärung. In Frankreich aus norwegischem Kupfer mit speziellen Holztechnik auf 2,4 mm Dicke geschmiedet und mit einem Frachtschiff in 340 Teile zerlegt nach Amerika transportiert. 

Der Projektleiter Hr. Bartholdi begann schon 16 Jahre vor der Einweihung im Jahre 1870 mit den Vorarbeiten. Die Modelle und die Ausführungen wurden in den Jahren dazwischen mehrmals geändert. Am Ende waren alle technische und finanzielle Probleme gelöst und die Einweihung wurde pünktlich im Oktober 1886 abgehalten. Ab 1983 ist die Statue ein Unesco Weltkulturerbe. Berechtigt.

Es geht nach Ellis Insel, wo die amerikanische Einwanderungsbehörde bis 1953 ihren Sitz hatte. Durch diese kleine Insel sind alle Einwanderer gegangen – zuerst zur Registrierung und dann zum Gesundheitscheck. Wir können das Schicksal eines italienischen Pärchens verfolgen und die Kopie der Einwanderungseintrags betrachten. Es war schon damals mit den Zuwanderern nicht einfach.

Nach Ellis Island kommen wir erst weit nach 15 Uhr zum Hotel. Der Ausflug war länger als geplant. Bis wir das Zimmer wechseln (warum haben wir wieder ein Zimmer direkt neben dem Aufzug bekommen? Der Manage an der Rezeption ändert das Zimmer noch einmal), uns etwas Warmes zum Essen holen und in dem Bryant Park verputzen (dort ist ein Markt – Hilfe!), ist kurz vor 17 Uhr bis wir zu MoMa ankommen. Zum Glück ist heute Freitag und das Museum hat ausnahmsweise bis 20:30 offen. Am Freitag dürfen die New Yorker ab 17 Uhr kostenfrei das Museum besuchen – deswegen die Lange Öffnungszeit. Katrin hat sich lieber für einen Starbucks Kaffee entschieden und für die Wartezeit im Publikum Space vor dem Museum, anstatt mit mir den Durchgang zu absolvieren. Eine Win-Win Situation – ich komme schneller durch und sie kann den Kaffee genießen. In nur 90 Minuten bin ich zurück. 

Auf dem Rückweg schauen wir noch in der Bibliothek vorbei, wie weit das Puzzlebild fertig ist. Es ist ein bisschen weiter … aber noch lange nicht fertig.

Der Tag ist zu Ende und wir hundemüde.