Wir fahren die ganze Nacht durch. Am Morgen früh legen wir im Hafen von Frederiksted – die Insel war früher eine Dänische Kolonie. Die USA hat sie später abgekauft. Auch die größte Stadt heißt irgendwie dänisch – Christiansted. Trotzt des europäischen Einflusses fahre sie hier im Straßenverkehr links. Dafür muss ich sagen , dass sie sehr rücksichtsvoll sind. Das gleiche gilt auch für Puerto Rico. Die Entspannheit, Ruhe und Rücksicht sind mir positiv aufgefallen. Und noch etwas – sie fahren sehr langsam – obwohl sie richtig große, hochmotorisierte Karren/Pickups fahren. Der Motorsound wie beim Porsche und 25 km/h durch die Stadt. Landstraße Max 50 km/h. Sie haben wohl nie eilig. Nicht wie bei uns – viele fahren ohne Rücksicht, als ob sie schwangere Frauen ins Krankenhaus auf den letzten Drücker liefern müssten.
Unser Plan für heute: zum schönen Rainbow Strand laufen(!) und dort chillen 😎 und das Städtchen erkunden und eine, im Reiseführer empfohlene, Bar zu besuchen.
Am frühen Morgen – schon beim andocken am Pier – sehen wir von oben Schildkröten in Mengen. Unglaublich – immer wieder tauchen sie auf und holen Luft. Wir freuen uns auf den Tag.
Noch eine Anmerkung zum Frühstück: das Obst ist reif und es gibt Biercher Müsli. Mein Schiff.
Also laufen wir eine halbe Stunde zum Strand. Unterwegs holt uns eine kommunikative amerikanischsprechende Gruppe ein und wir fangen das Gespräch über „die richtige Straßenseite zum laufen“ an. Und so unterhalten wir uns von einer Straßenseite zur der anderen. Es kommt raus, dass sie Freiheit lieben – um auf jeder beliebiger Straßenseite zu laufen, aber sie wissen auch, dass Deutscher auf Sicherheit achten und deswegen die richtige Straßenseite nutzen. Die nette Truppe möchte wandern – es sind 30 Grad und feucht. Die Frau aus der Gruppe erkundigt sich nach unseren Plänen und lass die Männer weiterlaufe und geht mit uns an den Strand. Sie passt auf unsere Sachen auf und wir können zusammen baden. So einfach ist das Vertrauen herzustellen.
Der Rückweg scheint uns viel kürzer, als der Hinweg. Woran liegt es wohl. Ja – wir haben Hunger bekommen.
Zurück in dem Frederiksted erkunden wir das Städtchen und besuchen die Empfehlung aus dem Reiseführer. Auf einem Balkon im ersten Stock schmeckt meine Spinatsuppe, wie von meiner Oma gemacht. Und Katrins Chips mit Tomaten kleingehackt sind auch hausgemacht. Nach dem Kauf einer neuen Sonnenbrille (meine hat ein wichtiges Schräubchen verloren und hält nicht zusammen) kehren wir zum Schiff zurück.
Der Abend hat noch ein Highlight für uns vorbereite: eine Band im Zentrum des Schiffes. Die vier Männer spielen absolut entspannt und bewegungsarm – so eine Routine habe ich schon lange nicht gehört. Dafür ist die Sängerin umso bewegungsaufgeweckt und im Zeitgeist mutig. Eigentlich betreibt sie auf der Bühne zwei Berufe – eins davon ist Singen. Der Zweite hat etwas mit eindeutigen Bewegungsabläufen zu tun. Und das Kleid, was sie “trägt”, findet auf ihrem Körper leider keinen Halt und so kämpft sie bei jedem Lied nicht nur im Refrain mehrmals gegen Anziehungskraft der Erde. Also Augen zu – und es ist schöne Musik. Alle habe die Augen breit aufgerissen …
Abends im Schooner Bar finden wir die Entspannung pur. Klavier und Gesang – einfach etwas für die Seele und gute Träume.
Das Schiff fährt inzwischen schon zur nächsten Insel.









