Die Übernachtung in Frankfurt war erholsam und sinnvoll. Vorher haben wir uns bei einem Italiener unserer Wahl gestärkt, in TV „Marie fängt Feuer” und das Unentschieden beim Fußball Tottenham : Frankfurt angeschaut und die Nacht war rum.

Was ist zum Hotel ParkInn zu sagen?
- nah zum Terminal 2 – fußläufig 700 m
- relativ günstig, wenn man kurzfristig (!) bucht
- Ambilight Beleuchtung um das Bett herum – die Farben sind individuell, stufenlos wählbar. Eine Spielerei, die mein Abend und den Morgen positiv eingestimmt hat. Was man alles mit dem Licht machen kann …
Am Frankfurter Flughafen angekommen, habe wir uns ein Frühstück gegönnt und danach der üblichen Nacktscanner-Prozedur unterzogen. Es gibt neue Gepäckscanner – der Vorteil: alles kann in der Tasche/Rucksack/Koffer bleiben, Flüssigkeiten ( immer noch in kleinen Mengen) , auch elektronische Geräte, wie Handy, Laptops und Tabletts. Fortschrittlich.
Bis jetzt lief alles prima. Nun möchte ich etwas lesen und kann nicht. Mein Brillenetui ist leer. Keine Brille. Hilfe. Alles ausgeräumt – Handgepäck umgedreht, alle meine Hosentaschen – die Brille ist nicht da – meine gute Bildschirmbrille. Meine Laune ist auf dem Tiefpunkt. Notfallmodus wird eingeschaltet:
- Rahmenbedingungen: Boarding in 5 Minuten und ich möchte meine Brille finden oder einen Ersatz kaufen.
- Bei der Sicherheitskontrolle gefragt – negativ
- Im Geschäft nach Lesebrille gefragt – negativ
- Schnell zum Boarding um als Letzter einzusteigen – blind.
Notfallmodus beendet. Katrin tröstet mich , dass wir in Atlanta (wo wir umsteigen) neue Brille kaufen. Logisch ist es , aber mein emotionaler Gleichgewicht ist aus den Fugen geraten und bin in dem Moment sowieso untröstbar. Und dann kommt noch die typische Frage, die ich mir anhören muss : wo hast du sie zum letzten Mal benutz?. Fällt mir natürlich auch nicht ein. Ob diese Erkenntnis meine innere Schieflage ins Lot gebracht hat? Definitiv nicht.
Der Flug nach Atlanta verlief problemlos:
- gutes Essen und Trinken – zusätzlich gab es zur jeder Zeit im Heck etwas zum Knabbern und Trinken
- fortschrittliches Entertainment System: für mich war das Spotify mit Country Musik da
- ein mitgebrachtes Sudoku-Heft mit extra großen Zahlen konnte ich einigermaßen lesen
- meine Nachbarin hat mir ihre -1 Dioptrie Lesebrille ausgeliehen (ich brauche -3,5)





Dann kam Atlanta – am ersten Verkaufstand hingen Lesebrillen am Ständer. Zwar nur mit -2,5 Dioptrien, aber egal. Die Lese-Welt wird für mich wieder wahrnehmbar. Ich bin HAPPY.
Als ein Bonus zu der 32 $ Investition gibt es die Brille in einer Reiseausführung: flach, mit einem Etui, dass nicht dicker als 1 cm ist.

Die Umsteigezeit in Atlanta sind 5 Stunden. Leider mit Gepäck. Bis wir aussteigen , Koffer holen, die Einreisekontrolle hinter uns bringen (inkl. alles scannen und Schuhe ausziehen ), dauert es bestimmt eine Stunde. Dann der Weg zum Terminal. Atlanta ist einer von den größten Flughafen der Welt. Das bedeutet lange Wege. Danach sitzen wir mit unseren Freunden in der Fressmeile und überbrücken die verbleibenden Zeit. Es sind am Ende nur 2,5 Stunden, weil wir wieder rechtzeitig zum anderen Terminal müssen. Die Fahrt mit dem Zug zwischen 8 Terminals gestaltet sich raketenähnlich: die Beschleunigung nietet alle im Wagon um und die Geschwindigkeit prüft den Zug besser als jeder TÜV. Der Boden bebt, die Wände wackeln, die Leute halten sich an allem, was ihnen in die Hand kommt. Dazu erzählt der Lokführer in einem Affentempo liebgemeinte Infos zu den Terminals: Terminal A wie Atlanta, Terminal T wie Tango usw.
Wir sind in dem letzten Wagon und von hinten sind schon die Lichter des nächsten Zuges zu sehen – ob er noch schneller fährt und uns einholt?
Zum Glück steigen wir aus und dürfen aufs Boarding nach San Juan warten.
Nein , der Flug ist nicht ohne Turbulenzen. Dazu noch ist die Nacht da und macht alles noch schlimmer – mir ist schlecht. Die Abhilfe schafft der Kapitän damit, dass er 1 km höher fliegt – und schwupps, die Turbulenzen hören auf. Landung mit Klatschen und es geht los zu der Unterkunft. Duschen und Bett.
Wir waren 24,5 Stunden unterwegs.




