Es geht nach Niederlande mit einem Wohnmobil. Es ist Februar und die Temperaturen sind frühlingshaft 5 – 10 Grad.
Am Tag der Abreise ist eigentlich alles vorbereitet und gepackt. Auch die Fahrräder auf dem Fahrradständer. Das war nicht ein einfaches Unterfangen. Die Fahrradständer laden immer dazu ein, das Fahhradtetris mehrmals zu spielen. Diese Spielsucht hatte auch unserer Fahrradständer. Wir haben mehrmals verloren. Am Ende landen 2 Fahrräder in der Fahrradgarage im Heck und 2 auf dem Ständer. In diesem Spiel gibt es kein Sieger.
Aus meiner Sicht war es wichtig ein Zeichen zu setzten um willkommen zu Hause wieder begrüßt zu werden. Ich dachte , wenn ich den Kamin ausräume und wieder mit frischem Holz bestücke – das ist das Zeichen – feuerbereiter Kamin würde mich nach dem Urlaub begrüßen. Außerdem hatte ich das Gas abgedreht und die Heizung wird über den Urlaub nicht arbeiten. Also wird das betriebsbereite Kamin ein große Rolle bei der Ankunft spielen.
Nur die Entsorgung der Asche ist komplizierter als ich dachte. Normalerweise trage ich die kalte, volle Aschenpfanne in die Küche und dort kommt sie in den Restmüll. Nur der Restmüll ist schon leer und so entscheide ich mich mit der Asche direkt zu den Mülltonnen zu gehen.
Ich stellte gleich fest, dass es eine falsche Entscheidung ist. Draußen ist windig und der Wind bläst die Asche direkt gegen mich. Ich denke: schnell zu den Tonnen, aus der gelben Tonne ein Stück Zeitung rausnehmen, die Asche rein und dann in die Resttonne. Wie kommt beim Wind die Asche in die Zeitung? Sie verteilt sich am liebsten auf dem feuchten Deckel der gelben Tonne. Dort wartet sie auf den nächsten Regenguss.
Endlich fahren wir los. Zuerst aber zum Testzentrum – ein Coronaschnelltest schadet nie, dachten wir.
Um 9 Uhr sind wir auf der Autobahn. Es ist ein cooles Gefühl so hoch zu sitzen. Das Auto schnurrt, wie ein Kätzchen – kein Wunder bei 11 Liter Dieselverbrauch. Da lässt sich das „Kätzchen“ gut gehen – natürlich mit Addblue für die Umwelt.
Es ist eine Prämiere, dass meine Frau auch das Wohnmobil fährt. Für mich auch ein abwechslungsreiches Erlebnis, wie sich es anfühlt, wenn die Breite der Baustelle ausgereizt ist. Es ist Sonntag und es fahren zum Glück kaum Lastwagen. Dafür sos die Parkplätze rappel voll und für uns kaum Platz zum Parken. Erst am Dritten sind wir leicht genervt fündig.
Die Grenzen sind offen und wir, negativ getestet, können passieren, ohne dass jemand danach fragt. Die knapp 500 km Reise geht an unserem Liebligsrestaurant zu Ende.
Dort erwartet uns eine kleine Erfrischung, Brot und Butter und eine liebe Begrüßung. Wir fühlen uns wie zu Hause – leider stellen wir fest , dass wir uns 18 Monate nicht gesehen haben. Unser Freund, der Inhaber vom Amable Restaurant, hat viel zu erzählen. Auch in Niederlande war es nicht eine leichte Zeit in der Gastronomie zu überleben. Am Freitag ist hier ein Freedom Day und es geht weiter. Privat hat sich bei ihm auch einiges verändert – unter uns – er hat einen Ring gekauft. Ich weiß, was ihr denkt – mehr darf ich nicht verraten – seine Freundin weiß vom nichts.
Gestärkt machen wir uns auf dem Weg zum ausgesuchten Stellplatz. Aber der Wind macht uns ein Strich durch die Rechnung – er ist so stark, dass wir über den Damm nicht fahren möchten und suchen spontan einen Stellplatz. Inzwischen regnet es dazu. Die Naturgewalt möchten wir nicht unterschätzen. Mit einer App ist ein Stellplatz mit Stromanschluss schnell gefunden und die erste Nacht kann beginnen. Wir bleiben im Wagen. Das Sanitärhäuschen ist 400 Schritte entfernt. Ich komme mit meiner Tochter zurück voll nass aus der Erkundungstour .
Der Stellplatz ist mit hohen Bäumen umgeben. Das Orchester aus den Bäumen und dem Wind spielen ununterbrochen die Ganze Nacht eine gruselige Musik aus dem Untergrund. Der Regen macht mit seinem Staccato auf dem Dach die rhythmische Begleitung. Es ist nichts für schwache Nerven. Wir verkürzen uns die Zeit und schauen den Frühling aus der ZDF Mediathek.
Fazit 1. Tag: auch in extremen Bedingungen fühlen wir uns in dem Wagen wohl.