Tag # 10

Mein gestriger Übermut wurde belohnt. Ich hatte den ganzen Tag keine Schmerztablette genommen. Um Mitternacht, kurz vorm Einschlafen, muss ich doch eine nehmen, weil der wunde Fuß heiß und angeschwollen ist. Mist.

Heute ist wieder alles besser – den Umständen entsprechend. Ich möchte heute tatsächlich nicht laufen.

Das Frühstück in der Stadt kommt mit kleiner Joghurtüberraschung, welche ich verpasst hätte ( und ihr auch), wenn ich in der Herberge geblieben wäre ?

Heute möchten wir nur die Zeit und Sonne genießen. Zwischendrin suchen wir nach Mitbringseln. Nach langem Suchen finde wir etwas für die ganze Familie. Was das ist, kann ich jetzt noch nicht verraten. Auf Empfehlung gehen wir um die Mittagszeit in die Bar „ La Tita“. Dort bekommt man zu jedem Getränk ein Stück Tortilla. Sie war gut, aber ein Getränk hat gereicht.

Auf dem Weg zur Kathedrale begegnen uns die unterschiedlichsten Künstler, unter anderem ein Blues- und Jazzman, der mit schwarzer Maske, roten Lippen und Attrappenzigarette hervorragend spielt. Er ist ein angenehmer uruguayischer Mann, der schon 20 Jahre im gleichen Outfit in Santiago spielt. Damit verdient er seinen Lebensunterhalt.

Damit ich mehr Sehenswürdigkeiten sehen kann als nur humpelnd, nehmen wir eine Bimmelbahn, die uns ungewöhnliche Blicke auf die Stadt bietet.

Abends landen wir beim Italiener, wo Kleingeld in den Ritzen der Steine überall zu sehen ist. Das ist hier üblich und lockt das Glück an. Unser Glück war die deutschsprachige, nette Bedienung. Nachdem wir heute die richtige Bushaltestelle getroffen haben, kommen wir zurück zur Herberge. Dort lassen wir uns eine Geschichte von einem Weltenbummler erzählen, der schon seit seinem 18. Lebensjahr unterwegs ist. Er ist heute 59 Jahre alt. Davon werde ich jetzt träumen….

Mein Musikfreund. Bei YouTube leicht zu finden.